Über uns

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Die Wohnberatung »Wohnen im Alter« ist eine Kooperation zwischen der Hansestadt Lübeck, den Lübecker Wohnungsunternehmen Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH, LÜBECKER BAUVEREIN eG, NEUE LÜBECKER Norddeutsche Baugenossenschaft eG, VEREINIGTE BAUGENOSSENSCHAFTEN Lübeck e.G. sowie dem Haus- und Grundbesitzerverein »Haus & Grund« e. V., dem Deutscher Mieterbund Mieterverein Lübeck e. V. und dem Verein für Betreuung und Selbstbestimmung e. V. 

Die Wohnberatungsstelle ist ein Modellprojekt der Hansestadt Lübeck und der Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH und wurde mit öffentlichen Mitteln des Landes Schleswig-Holstein gefördert. Zur Schaffung einer nachhaltigen Trägerstruktur wurde im August 2020 der Verein Wohnen im Alter e.V. – Verein für Beratung zu Wohnraumanpassungen und Barrierereduzierung sowie Beratung zu Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag gegründet. Der Verein führt die Wohnberatung auf der Grundlage der weiterhin bestehenden Kooperation.

 

Die Entwicklung der Wohnberatung »Wohnen im Alter« in der Hansestadt Lübeck

Das Land Schleswig-Holstein hat im Zeitraum von Juli 2011 bis Dezember 2013 ein Landesmodellvorhaben durchgeführt, um modellhaft aufzuzeigen, wie Wohnberatungsstellen einen Beitrag zur Entwicklung des individuellen Wohnraums und des Wohnquartiers leisten können. Die Hansestadt Lübeck war neben den Städten Flensburg und Mölln und dem Kreis Nordfriesland Teilnehmerin an diesem Modellvorhaben.

Die Beteiligung an dem Pilotmodell in der Hansestadt Lübeck erfolgte in Kooperation mit der städtischen Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH, die Räumlichkeiten in Lübeck (Kolberger Platz 1) für eine erste Anlaufstelle und den Aufbau einer Beratungsinfrastruktur zur Verfügung gestellt hat.

Nach der Konzeptionsphase und der Qualifizierung von Mitarbeitern der Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH zu Wohnberatern öffnete am 27.11.2012 die Wohnberatung in Lübeck ihre Türen. Mit der Unterstützung und Förderung durch das Land Schleswig-Holstein konnte die erste Anlaufstelle für die Beratung zu Wohnraumanpassungsmaßnahmen und eine Ausstellung über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag entwickelt und aufgebaut werden.

Die Wohnberatung startete am 01.12.2012 mit folgenden Leistungen:
•    Allen Interessierten konnte während der Öffnungszeiten der Ausstellung oder über gesonderte Terminvereinbarungen ein Angebot von Erst- und Grundinformationen zu Wohnraumanpassungen unterbreitet werden.
•    Den Mietern der Trave wurden individuelle Beratungen zu Wohnraumanpassungen angeboten.
•    Ergänzend fand eine Vortragsreihe zu Fragestellungen „Rund um das Leben und Wohnen im Alter” durch die Hansestadt Lübeck statt.
Nach der Anlaufzeit haben die Hansestadt Lübeck und die Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH gemeinsam die Gespräche mit weiteren Wohnungsunternehmen gesucht und geführt, um eine Zielgruppenerweiterung zu erreichen und die Wohnberatung für die Zukunft auf breitere Beine zu stellen.


Diese Gespräche waren erfolgreich. Seit dem 01.01.2014 wird die Wohnberatung durch die Wohnungsunternehmen Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH, LÜBECKER BAUVEREIN eG und NEUE LÜBECKER Norddeutsche Baugenossenschaft eG fortgeführt und weiterentwickelt. Als Kooperationspartner stehen der Fachbereich Wirtschaft und Soziales, Bereich Soziale Sicherung, der Mieterverein Lübeck e. V. und der Haus- und Grundbesitzerverein Lübeck e. V. den Wohnungsunternehmen zur Seite. Zum 01. Januar 2020 ist es gelungen, die VEREINIGTE BAUGENOSSENSCHAFT Lübeck e.G. als siebenten Kooperationspartner zu gewinnen. Zur Schaffung einer nachhaltigen Trägerstruktur wurde am August 2020 der Verein Wohnen im Alter e.V. – Verein für Beratung zu Wohnraumanpassungen und Barrierereduzierung sowie Beratung zu Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag gegründet. Der Verein führt die Wohnberatung auf der Grundlage der weiterhin bestehenden Kooperation.

Grafik Einwohner

Warum ist eine Wohnberatung »Wohnen im Alter« notwendig?
In der Hansestadt Lübeck lebten per 31. Dezember 2018 ca. 50.500 Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Diese Zahl entspricht einem Prozentsatz von 22,9 % an der Bevölkerung Lübecks. Rechnet man dieser Zahl die 60 bis 64-jährigen hinzu, erhöht sich der prozentuale Anteil der Älteren in der Hansestadt Lübeck auf 28,9 % (ca. 63.800 Menschen). Nach der Prognose wird bis zum Jahr 2030 mit einem weiteren, relativ deutlichen Anstieg, dieser Personengruppe gerechnet. Ein Grund dafür ist der vergleichsweise hohe Anteil der sogenannten Babyboomer-Generation in der Bevölkerung.

Grafik Altersstruktur

Die Hansestadt Lübeck hat schon frühzeitig mit konzeptionellen Überlegungen begonnen, um dem demografischen Wandel zu begegnen und zukunftsfähig zu gestalten. Im Jahr 2008 hat die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck das Gesamtkonzept „Leben und Wohnen im Alter” zur Kenntnis genommen, das unter Federführung der Hansestadt Lübeck, Bereich Soziale Sicherung mit Beteiligung und in Kooperation mit freien Wohlfahrtsverbänden, Wohnungsunternehmen, verschiedenen Vereinen, Verbänden und Organisationen entwickelt wurde.

In den besonderen Blickpunkt wurde die Generation 60 + genommen, da diese Personengruppe stark wachsend ist und aufgrund der steigenden Lebenserwartung eine Lebensspanne von mehr als 40 Jahren umfasst.

Das Gesamtkonzept „Leben und Wohnen im Alter” verfolgt das Ziel, Orientierungshilfen für die Weiterentwicklung der Altenhilfe und Perspektiven für zukünftiges kommunalpolitisches Handeln zur Verbesserung der Lebensbedingungen älterer Menschen in der Hansestadt Lübeck zu schaffen. Aus dieser Zielsetzung heraus hat sich ein Netzwerkgedanke entwickelt, der von dem zentralen Thema „Wohnen” ausgeht:

Grafik Wohnen

Das zentrale Thema „Wohnen” muss zwingend in ein Netz unterschiedlichster und aufeinander abgestimmter Infrastruktur-, Beratungs-, Unterstützungs-, Kommunikations- und Präventionsangebote eingebunden sein, um so die Voraussetzungen für einen möglichst langen Verbleib älterer Menschen in der eigenen Wohnung im vertrauten Wohnquartier zu schaffen. Dabei müssen die unterschiedlichen Problemlagen, Bedürfnisse, Erwartungen und Ressourcen aller Stufen des Älterwerdens berücksichtigt werden, damit ein selbstbestimmtes aber auch mitverantwortliches Leben im Alter gelingen kann.

Aus einschlägigen Umfragen ist bekannt, dass ca. 95 % aller über 65-jährigen den Wunsch haben, unabhängig von Alter, Pflegebedürftigkeit oder Behinderung so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben.

Viele Wohnungen, die sich derzeit im Bestand befinden und in denen ältere Menschen wohnen, sind jedoch nicht altersgerecht ausgestattet. Nach dem Bericht der Kommission des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V. in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aus dem Jahr 2010 leben nur 5 % aller Altershaushalte in Wohnungen, die barrierefrei beziehungsweise barrierearm nutzbar sind.

Es ist daher ein großer Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum durch Wohnraumanpassungsmaßnahmen und eine Veränderung der infrastrukturellen Gegebenheiten im Wohnumfeld bzw. im Quartier erkennbar.

Die Wohnberatung »Wohnen im Alter« hat das Ziel, durch Informationen der Betroffenen selbst, wertvolle Hinweise für eine bedarfs- und zukunftsorientierte Entwicklung in der Wohnungs-, Sozial- und Gesundheitspolitik zu liefern.

Informationen zum Landesmodellvorhaben „Kommunale Wohnberatung — WohnLotsen Schleswig-Holstein”:
www.wohnlotsen.schleswig-holstein.de

Informationen zum Gesamtkonzept „Leben und Wohnen im Alter”:
www.luebeck.de (Schnellsuche: Leben und Wohnen im Alter)